Mittwoch, 4. März 2015

Warum tut Vermissen so weh? Das Gefühl ist unerklärbar.

"Man könnte denken, je weiter man von dem Tag weg ist, desto weniger tut es weh. Aber manchmal tut heute ein Tag mehr weh, als der Tag, an dem es passiert ist."

Zeit heilt keine Wunden. Du vergisst. Du verdrängst. Aber du verarbeitest nicht. Trauer bleibt Trauer.

Es wird in der Schule beigebracht, "dass es einen Trauerprozess gibt, der natürlich bei jedem unterschiedlich ist, aber dennoch eine Struktur hat:

1. Nichtwahrhaben-wollen
2. Zorn
3. Verarbeitung
4. Akzeptanz/Zustimmung"

Aber wer bestimmt das? Wer entscheidet, wie man trauert?
Ich hab oft gehört, dass ich dich irgendwann wieder sehe. Aber es ist schwer zu glauben. Da kommt der Gedanke schon wieder, ob ich nicht das alles ein bisschen vorziehen kann.

Wenn ich von der träume, tut es so weh.
Ich hab mir alles ausgemalt.
Wie du auf einmal durch die Tür kommst.
Wie du auf einmal in der Stadt bist.
Wie du auf einmal anrufst.
Wie du mir auf einmal schreibst.

Du fehlst mir.
Woher weiß ich, dass du wirklich tot bist.
Oder woher soll ich wissen, wie es ist.
tot zu sein?
Was passiert dann?
Was macht man dann?
Wo ist man dann?

Siehst du mich?

Mir sagen viele, dass du bestimmt stolz auf mich seist. Oder das du immer bei mir bist.
Aber das ist auch so schwer zu glauben, da ich es nicht merke.
Was mach ich falsch? Warum bist du bei deiner Schwester, aber nicht bei mir?
Du fehlst mir so.

Der Gedanke daran, dass ich dich vielleicht nie wieder sehe.
Ich bin ohne dich, wenn ich zuhause ausziehe.
Ich bin ohne dich, wenn ich das erste Mal Auto fahre.
Ich bin ohne dich, wenn ich irgendwann heirate.
Ich bin ohne dich, wenn ich alt bin.
Ich bin ohne dich, wenn Oma stirbt.
Ich bin ohne dich, wenn Opa stirbt.
ich bin ohne dich, wenn Papa stirbt.
Und dich bin ohne dich, wenn mein Bruder stirbt.

Und der Gedanke daran tut so weh.

Diese unbeschreiblichen Schmerzen.
Die nie weg gehen.

Diese Momente, wo ich extrem an dich denke.
Die sind so schlimm.
Ein Stich, mitten in den Bauch. Und in den Kopf.

Wie wäre ich, wenn du nie gegangen wärst?
Wie wäre unser Verhältnis?
Wärst du glücklich?
Wär ich glücklich?

Ohne dich ist nichts wie früher.

Ich will dich für immer riechen.
Immer spüren.
Immer mit dir kuscheln können.
Dich immer umarmen.
Dir immer alles erzählen können.
Mit dir ein gutes Verhältnis haben, wie alle anderen zu ihrer Mutter.
Diese besondere Verbindung zwischen Tochter und Kind.
Weg.
Einfach weg.
Du fehlst mir so.

Ich kann dich nicht gehen lassen, obwohl du schon lange weg bist.

Ohne dich fehlt so viel.
Die große Lücke wird nie jemand füllen können.

Eigentlich will ich die Gefühle mit niemandem teilen, weil es eh nie jemand verstehen könnte.
weil keiner unsere Verbindung kannte.

Weißt du eigentlich, dass ein Stück von mir mit dir gestorben ist?

mama, bitte komm zurück.
Ich brauche dich.

es tut so weh, "Mama" zu schreiben oder zu sagen oder zu hören.

Ich bekomm keine Luft mehr.
Die Tränen ersticken mich
und machen mich blind.

Wo bist du?





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